Freitag, 28. Januar 2011

Fleisch 201 - 300

201

auf die Brust

einschlagend

und schlimme

Worte ihr

entgegen

schreiend will

Fleisch doch nur

dass ihr Licht

ihn nicht mehr

so blende




202

auf einen

Fetzen schriebst

du Mutter

dass jeden

Tag du bei

mir seist so

bin auch ich

Mutter so

ist auch dein

Sohn bei dir






203

benimm dich

wie eine

Sau Gott sei

eine Frau

auch stell dich

breitbeinig

hin und piss

dem Engel

Fleisch deine

Kunst ins Maul




204

der schlechte

Wirt er nervt

die Leute

kommt nicht bei

ach denkt Fleisch

du wirst mir

nicht den Tag

versauen

trink ich mein

Bier nicht hier






205

Fleisch konnte

wirklich nicht

beim besten

Willen nicht

das Leben

überstehn

Fleisch konnte

das Leben

sein Leben

nur leben




206

leicht schlägt Fleisch

den Spaten

ins eigne

Fleisch Sommer

ists und es

ist schwer den

Spaten nicht ins

eigene

Fleisch ins Fleisch

zu schlagen






207

als Fleisch ihr

zum ersten

Mal den Arsch

leckte da

sagte sie

er sei nicht

der erste

der ihr das

mache nicht

der erste




208

Krokusse

sprießen aus

der Wiese

und zwischen

den Fingern

die Wärme

Fleisch freut sich

aufs Grün das

bald an den

Bäumen wächst






209

Anker im

Meer ist Fleisch

der jetzt noch

keinen Halt

findet doch

wisse bald

wird der Spalt

kommen in

den er sich

sicher hakt




210

fiebrige

schmerzhafte

Anfälle

von Wundbrand

erlitt Fleisch

als er zum

ersten Mal

seinen Zeh

in die Welt

hinaus hielt






211

an einem

kalten und

nassen Tag

läuft Fleisch um

her ohne

Kopf auf dem

Hals eine

Sprechblase

darin Fett

gedrucktes




212

die Zeiten

werden jetzt

härter in

den kleinen

Geschäften

grüßen sie

Fleisch total

kalt denn sie

üben schon

das Kriegsspiel






213

um Kosten

zu sparen

dürfen die

Ämter jetzt

Fleisch für falsch

und unecht

erklären

und ihn im

Säurebad

auflösen




214

als schleiften

sie ihn wie

in Wildwest

filmen durch

die Stadt und

jeder recht

schaffende

Bürger darf

vor Fleisch fest

ausspucken






215

dann immer

wieder sprang

Fleisch in die

Luft und stieß

einen Schrei

aus und war

von Herzen

froh dass er

den Scheiß nicht

mitmachte




216

manchmal ging

Fleisch im Kopf

ein Licht auf

so wie man

in Kirchen

nur so zum

Spaß ein Licht

anzündet

und ganz kurz

herrscht Stille






217

und wenn sie

dann morgens

den Kopf auf

seine Brust

legte und

ihm ihre

Schönheit wie

einen Gruß

darbot war

Fleisch glücklich




218

nie wirklich

begehrt hat

man Fleisch stets

nur am Rand

angenagt

aber dann

wieder nach

Hause ins

verwichste

Bett geschickt






219

der Atem

senkte sich

in den Bauch

die Nacht um

armte Fleisch

und gab ihm

Ruhe und

die Luft sie

schenkte ihm

die Worte




220

durch Alleen

fährt Fleisch der

Vater fährt ihn

jetzt vorbei

an Pappeln

links und rechts

am Himmel

rennt eine

Kuhherde

in die Nacht






221

Fleisch bekam

mehr und mehr

den Eindruck

dass man je

mehr man sich

entblödet

umso mehr

Kohle kann

man machen

neuerdings




222

Vater was

hast du mir

gelassen

was in der

Welt zurück

gelassen

damit ich

deiner stets

gedenke

außer mir






223

weil sie nicht

willens sind

etwas zu

schaffen was

an sie und

ihr Leben

erinnert

stellt sich Fleisch

für sie zum

Denkmal auf




224

noch Schweiß auf

der Stirn und

im Nacken

starrt Fleisch den

Sonnenfleck

an der ganz

allmählich

antrocknet

Markierung

der Zeit wird






225

Fleisch findet

im Geschrei

im Geschwätz

das Wort das

man versprach

das aber

niemand mehr

halten will

geschweige

aussprechen




226

anderswo

hatte Fleisch

gehört da

reißen sie

sich bei dem

Liebesspiel

die Wimpern

aus lieber

die Wimpern

als das Herz






227

versuch nicht

du meine

Seele zu

verstehen

denn du Freund

von Fleisch du

bist es doch

bists wirklich

der meine

Seele macht




228

Symmetrie

fordert ihr

schaut in den

Spiegel schreit

Fleisch und schaut

eure Blöd

heit an ihr

Deppen und

sie ihr seid

symmetrisch






229

Fleisch lief durch

die Stadt und

fasste die

Aussage

nicht dass nur

die besten

die klügsten

und schönsten

Menschen sich

fortpflanzten




230

Fleisch erschrak

Elektrosmog

lief über

seine Haut

wenn man ihn

entdeckte

entweder

beim Wichsen

oder gar

beim Schreiben






231

sie schießen

Staatsmänner

tot und sie

fahren mit

Autos in

einander

ebenso

schütteln sie

die Köpfe

über Fleisch




232

Prinz Charles fasst

sich an die

Nase und

Komiker

stehen jetzt

steif und stramm

sie reden

vom Schamhaar

und Fleisch saugt

am Brustbild






233

Gerüche

zwischen Fleischs

Zehen und

Ohrläppchen

fungieren

als starker

Botenstoff

für seine

horrende

Bedeutung




234

absurd ist

es nicht weil

Fleisch daran

nie glaubte

sondern weil

es wie die

Laufmasche

im Strumpf der

Frau eben

jetzt geschieht






235

sie kreisten

um Fleisch und

riefen ihm

zu eene

meene muh

das hielten

sie für phi

lossophisch

und für ihr

gutes Recht




236

ein Glas Wein

in der Hand

das Knie an

gezogen

den Mund zur

Grimasse

verzogen

las Fleisch in

der Zeitung

von dem Krieg






237

dort im Park

traten sie

auf einen

der keine

Arbeit hat

ein die Sau

hatte Bier

getrunken

zum Glück trank

Fleisch Rotwein




238

ganz nervös

blätterte

der Schöngeist

die Zeitschrift

durch doch dann

kotzte er

über Fleischs

Tisch weil die

Bedienung

nicht beikam






239

ach Schöne

du mit dem

nackten Bauch

nimm doch den

Tropfen hier

aus Fleischs Mund

und steck ihn

dir wie ein

Piercing an

den Nabel




240

so sandig

so wunder

voll sandig

war der Weg

durch den Wald

und zwischen

den Feldern

hindurch dass

Fleisch ihn nur

barfuss ging






241

dort in den

Alkoven

des Schiffes

liegen nackt

Kopf an Arsch

Fleisch und sein

Gedicht sie

liebten sich

im roten

Abendlicht




242

vielleicht lag

ein Zauber

über den

Dingen da

weil Fleisch sie

mitunter

zauberhaft

fand so als

läge ein

Fluch darauf






243

du bist der

nächste zählt

Fleisch die Uhr

am Arm vor

du bist der

Nächste ja

du bist der

Nächste ja

du bist der

Nächste du




244

sie rennt die

Rolltreppe

hinunter

die Brüste

wippen und

die Haare

fliegen hoch

Fleisch fährt die

Rolltreppe

himmelwärts






245

Abart in

venere

Fleisch besorgt

es sich und

ihr könnt ihn

alle mal

für einen

Moment ist

er bei und

außer sich




246

er sitzt an

den Baum an

gelehnt und

lässt seine

Hände ins

Gras sinken

die Menschen

laufen an

ihm vorbei

es ist gut






247

die Raupen

kriechen die

Stirn entlang

und saugen

am Nektar

der Tränen

die Fleisch seit

zwei Tage

weinen und

weinen muss




248

da die Lust

keinen Spaß

versteht und

die Lüste

erst recht nicht

wird dir Fleisch

seine Lust

und seine

Lüste nicht

verraten






249

es trippeln

die Finger

von Fleisch die

Fernsprache

hinab um

das Glück zu

greifen das

du dir einst

versprochen

hast Vater




250

früher war

der Tag un

ermesslich

lang und neu

am Morgen

heut denkt Fleisch

an das was

anliegt und

der Tag ist

gelaufen






251

ein Künstler

muss richtig

arm sein und

das Leben

unfreundlich

zu ihm die

Menschen ab

weisend nur

die Kunst darf

Fleisch lieben




252

Fleisch stand vor

ihr sie vor

ihm und sie

konnten sich

nichts sagen

sie hielten

sich bei der

Hand und sie

konnten nicht

loslassen






253

im Scheißen

ist Fleisch eins

mit seiner

Kultur die

ihm einen

stillen Ort

ein Örtchen

gewährt das

ist etwas

Kostbares




254

Fleisch stopfte

sich mit der

bloßen Hand

ein Knäuel

Spaghetti

in den Mund

er grunzte

schmatzte und

schrie bella

italia






255

und ich will

Erlösung

von meinem

Körper und

frei werden

dachte Fleisch

und ritzte

ein Herzlein

in seinen

Unterarm




256

schon jetzt am

Morgen da

dachte Fleisch

ans Leben

und seine

Kostbarkeit

und schmierte

sich Quitten

gelee aufs

frische Brot






257

ob Porno

ob Schiller

war Fleisch gleich

solange

sie ihn nicht

verarschten

und ihm die

Möglichkeit

des Lebens

aufzeigten




258

wirklich hat

Fleisch keinen

Zweifel an

dem Fakt dass

Prokrustes

ein Schöngeist

war der das

Schöne nicht

fand in der

Wirklichkeit






259

beim Spülen

meditiert

Fleisch und schaut

zu wie die

Blasen und

die Bläschen

zerplatzen

während er

ein Glas aufs

Gitter stellt




260

klebrig sind

die Finger

Fleischs denn er

hatte ein

Geleeglas

geschlossen

das nicht ganz

sauber war

lange leckt

er daran






261

sie die Fleisch

vorschreiben

will was er

gefälligst

zu tun und

zu lassen

habe soll

sagt sie sei

bittschön nicht

moralisch




262

wohl verteilt

liegen die

Bücher die

in Szene

zeitschriften

besprochen

wurden her

um ob Fleisch

hier auch mal

liegen wird






263

schau in das

Album und

sieh das Bild

das sind wir

sie tun das

gleiche nur

sind sie viel

jünger schau

Fleisch das da

waren wir




264

rede nur

das Fleisch was

wir immer

geredet

haben dann

wirst du auch

gehört und

verstanden

werden wenn

du nur willst






265

über die

Schimpfworte

schimpfte Fleisch

laut wie ein

Rohrspatz denn

die Bilder

die darin

steckten sie

sprachen von

seiner Lust




266

sie habe

nein wirklich

sie habe

wie könne

Fleisch das nur

denken sie

habe doch

echt keine

Moral sie

wirklich nicht






267

lasst uns doch

unsere

Köpfe in

die Schlinge

stecken und

uns lustig

vom Baume

baumeln dort

am Fluss schlug

Fleisch schnell vor




268

beim Trinken

des Kaffees

und Essen

des Kuchens

kam Fleisch die

Welt beinah

abhanden

fast wie wenn

er vom Stuhl

fallen würd’






269

Fleisch fühlte

sich nah am

Leben als

er von der

Sängerin

las die sang

ohne je

singen zu

können sie

sang famos




270

mehr als die

paar Worte

dass sie sich

liebten sich

wirklich und

von Herzen

sehr liebten

hatte das

Paar sich nicht

zu sagen






271

wusste Fleisch

wirklich dass

die ganzen

Dinge nur

so lange

wieder und

wieder zu

dir zurück

kommen wie

sie falsch sind




272

wie ein Schwein

im Dreck so

will Fleisch sich

im Leben

suhlen so

wundere

dich nicht wenn

du dich an

ihm schmutzig

machen wirst






273

Fleisch denkt je

es werde

nichts werden

und es wird

dann doch was

so denkt Fleisch

es werde

nichts werden

mit dem was

er sich denkt




274

mitunter

hielt sich Fleisch

für eine

Pflanze der

mitunter

selbst auch das

eigene

Vegetiern

unmöglich

noch erschien






275

über die

brodelnde

Welt und die

Dinge drin

verfügte

Fleisch nur so

lange man

ihn ausließ

wie Speck in

der Pfanne




276

wie eine

einsame

Muschel im

Hochzeitschmaus

wie eine

Muschel die

allmählich

zu stinken

beginnt so

fühlt sich Fleisch






277

eigentlich

wärs an der

Zeit sich aus

dem Fenster

zu schmeißen

dachte Fleisch

und aß den

Eidotter

mit einer

großen Lust




278

zwei Mädchen

sitzen da

und glotzen

und glotzen

Fleisch die Welt

vom Leib die

Welt vom Leib

ein Kind schreit

als steckte

es am Spieß






279

so hübsch wirst

du nie sein

warst du nie

gewesen

wie der Mann

der da mit

leerem Blick

zur Arbeit

fährt so nie

lieber Fleisch




280

ja ja sich

ändern Fleisch

weiß aber

manchmal da

könnte er

Skulpturen

gegen die

Wand werfen

um zu sein

wie er ist






281

auch du wirst

irgendwann

deinen Krieg

und deinen

Sieg gehabt

haben denkt

Fleisch und was

dann glaubst du

du seiest

der Sieger




282

und um zu

wissen ob

sie noch für

einander

da sind um

fasst Fleisch beim

Einschlafen

ihre stram

me Wade

die weiße






283

die Macht der

Herrn verweist

Fleisch sie re

präsentiert

alles und

präsentiert

nichts bei Fleisch

verhält es

sich jedoch

umgekehrt




284

Fleisch krakt in

die Welt wie

Tentakel

voller Saug

näpfe die

was suchen

das ihren

Sinn und Zweck

erfüllt wie

du vielleicht






285

Fleisch schaut aus

dem Fenster

es scheint die

Sonne dort

läuft ein Mann

mit Hund in

der Ferne

begann vor

dreieinhalb

Stunden Krieg




286

der Ami

der wegen

des Krieges

nach Deutschland

floh macht Fleisch

dieses Land

USA

sympathisch

auch da will

er mal hin






287

im Spiegel

der Bauch im

Spiegel das

Doppelkinn

im Spiegel

die dicken

Backen die

traurige

Miene liebst

du Fleisch so




288

ach Mutter

Asphyxia

wickeltest

aus Liebe

die Nabel

schnur um Fleischs

Hals und aus

Liebe hieltst

du ihn wie

einen Hund






289

als er den

Schwanz auf das

Holz nagelt

und Fleisch es

schlecht wird merkt

Fleisch dass es

nicht mehr so

weit her ist

mit seinem

Christentum




290

Fleisch suchte

aus Büchern

seltsame

Wörter doch

heute weiß

er Worte

die gebraucht

werden sind

wirklich die

seltsamsten






291

die Brille

im Haar sitzt

Fleisch am Tisch

und trinkt ein

Bier wird die

Sonne ihm

ins Gesicht

scheinen setzt

er seine

Brille auf




292

Fleisch könnte

jedem Arsch

der hübschen

Dinger bis

ans Ende

der Zeiten

folgen doch

er hat ja

leider was

andres vor






293

einfach da

liegen und

sich gehen

lassen und

alles jetzt

auslaufen

lassen das

dachte Fleisch

damit es

auslaufe




294

Fleisch etwas

depressiv

sieht vom Krieg

die Bilder

und fragt sich

ob das nicht

etwas echt

Menschliches

ist was er

da so sieht






295

wer Fleisch von

Natur und

Natürlich

sein redet

den weist er

auf den Krieg

hin in dem

der Mensch echt

natürlich

sich benimmt




296

mögen sie

überzeugt

sein oder

Meinungen

haben Fleisch

wusste sie

werden je

blutige

Dilettan

ten bleiben






297

zuhause

bist du der

Fremde wenn

du daheim

sein willst wie

Fleisch erfuhr

als sie ihm

sagten er

solle jetzt

nachsprechen




298

kaum Karl May

gelesen

auch von dem

Peter Pan

nicht so viel

gehalten

Fleisch verschlang

Poesie

vom Leben

und vom Tod






299

als Fleisch Kind

war hörte

die Welt im

Allmend auf

ach wie sehr

wartete

Fleisch damals

auf den Gang

in den Wald

dahinter




300

als seine

Großmutter

Fleisch bei der

Hand nahm war

die Welt sehr

gefährlich

vor dem Hund

flüchteten

sie ins Haus

der Tante

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