Freitag, 28. Januar 2011

Fleisch 101 - 200

101

noch in der

kleinsten Welt

ist Platz für

Fleisch dachte

Fleisch und gab

den Schafen

im Zoo zu

trinken und

auch etwas

zu fressen




102

eingehüllt

in eins von

Vaters alt

modischen

Sacktüchern

liegt Fleisch am

Rand seines

Bettes und

wartet dass

es Tag wird






103

heimwärts schaut

der Engel

der Fleisch im

rasierten

Nacken sitzt

und drückt ihm

dabei ab

und zu ein

bisschen die

Kehle zu




104

es dient doch

nur deiner

Lebensfreud

sagte sie

zu Fleisch und

ritzte mit

glitzernden

Glasscherben

seine Haut

ganz blutig






105

Fleisch reitet

auf seiner

Andersheit

direkt in

das Tosen

der Menschen

hinein er

ist er weiß

es genau

wie sie sind




106

Fleisch lag auf

der Frau und

zählte die

mouches volants

sie flogen

durchs Aug durch

seinen Traum

und nahmen

ihn leider

nicht mit fort






107

es kitzelt

wunderbar

ach auf Fleischs

Rücken wenn

die Tropfen

aus ihren

Augen auf

der Haut auf

prallen und

zerspringen




108

dass vielleicht

die die ihm

halfen auch

einen Grund

haben ihm

zu helfen

ging Fleisch nicht

aus dem Kopf

in einer

langen Nacht






109

der schwarze

Fuß jener

schwarzen Frau

die Fleisch schon

einmal hier

gesehen

liegt auf dem

grünen Gras

ein Vogel

schreit im Baum




110

das Böse

das die Form

von einem

Kohlensack

annahm es

verfolgte

Fleisch heute

Nacht in den

Träumen die

er träumte






111

sie hielt ihm

die Hand hin

damit er ein

Almosen

nehme da

Fleisch sich ja

nicht verneint

nahm er die

Hand aber

nicht den Rest




112

Fleisch murmelt

Formeln von

denen er

nicht weiß ob

sie noch ein

anderer

irgendwer

gemeinsam

und aufrecht

mit ihm spricht






113

Arme und

Beine und

Kopf und Fuß

und der Rumpf

und sein Arsch

und sein Schwanz

und Waden

und der Mund

sagte Fleisch

vorm Spiegel




114

Fleisch hatte

ihr in der

Not einst sehr

geholfen

sie wollte

davon nichts

mehr wissen

da sie jetzt

an sich selbst

fest glaubte






115

Fleisch der glaubt

die Straße

zu über

queren sei

Kielholen

wirft sich nackt

mit großer

Lust in die

Rinnsale

unsres Seins




116

die Raupe

Vielfraß die

Fleisch aus der

Kindheit kennt

kriecht über

seinen Leib

und wundert

sich dass er

nicht viel viel

dicker ist






117

tagsüber

im Winter

ist Fleisch Wort

geworden

Fleisch sprach es

aus wie man

aus einem

Fernsehheft

den Film des

Tags vorliest




118

Fleisch ela

boriert an

seinen Re

striktionen

die er in

die Welt ließ

um frei zu

sein wobei

du nur den

Kopf schüttelst






119

Fleisch baute

der klugen

Ehefrau

vor denn er

setzte sich

mit seinem

Hintern auf

den Teller

und schrie laut

stark nach Schnaps




120

je fetter

Fleisch wurde

je mehr hing

er in den

Seilen und

verlor den

Kontakt zum

Boden den

du ihm dann

wieder gabst






121

wir kommen

aus unter

schiedlichen

Schichten denkt

Fleisch und setzt

hinzu doch

berühren

wir uns wie

es gleiche

nie könnten




122

und wenn ich

nicht richtig

ticke dann

springe ich

hier von der

Brücke und

nehme mich

ganz wichtig

sang Fleisch und

ging aufn Bier






123

Fleisch kramt in

den Mantel

taschen rum

und findet

ein Stückchen

Jugend doch

das Stückchen

Jugend ist

leider alt

geworden




124

Fleisch kotzte

wenn er den

Wirtschaftsmann

und seine

Wirtschaftsfrau

sah denn sie

und ihre

Dummheiten

waren schuld

an allem






125

am Morgen

lief Fleisch im

Park in der

Sonne an

Walkern und

Joggern vor

bei seine

Brust füllte

sich und er

lächelte




126

am Ufer

glitzerte

das Wasser

auf ihrer

Haut und in

den Augen

von Fleisch der

recht verzückt

flussaufwärts

weiter lief






127

Fleisch sehnte

sich danach

seinen Arsch

wieder in

die Sonne

zu halten

damit auch

sein Herz sich

bald wieder

erwärme




128

Schweißtropfen

liefen an

ihrem Arm

herunter

und füllten

ihre Hand

mit einem

See an aus

dem Fleisch sehr

durstig trank






129

im Winter

barfuss im

Schnee und auf

dem Eissee

zu laufen

Fleisch träumte

davon im

Sommer als

er unter

dem Baum schlief




130

zuweilen

an einem

Tag an dem

nichts richtig

gelingen

wollte klang

schicksalhaft

für Fleisch nur

wir schwere

Einzelhaft






131

Fleisch nahm den

spitzesten

Stift den er

besaß und

stieß ihn ihr

direkt ins

Herz hinein

jetzt habe

er einen

Punkt gemacht




132

Vater du

weißt dass das

meine in

den Nächten

ins Kissen

geheulten

Wünsche sind

flennt Fleisch an

der Theke

in sein Bier






133

breitbeinig

saß sie auf

Fleischs Bauch mit

der ganzen

Last ihres

Lebens so

dass er die

Poesie

in beider

Welt pupste




134

da in der

Vertiefung

des Rückens

der Muschel

des Körpers

findet Fleisch

in seinem

Glück schöne

glitzernde

Schweißperlen






135

Zeichen tät

es läuten

sagte die

Mutter zu

dem Kind Fleisch

einer sei

gestorben

schlug die Uhr

zuckte Fleisch

zusammen




136

wir machen

es uns mit

den Mündern

jubelte

Fleisch und griff

mit jeder

Faser nach

den Sternen

die seinen

Schwanz schmückten






137

in deines

Geschlechtes

herbem Duft

kommt Fleisch ran

an mein Wort

an meine

Knochen du

fleischige

schwitzige

Geliebte




138

wir springen

über die

Wiesen und

über die

Felder wir

beide wir

springen in

das Blaue

des Meeres

des Himmels






139

ihm ihre

Reize und

Rundungen

zeigend hat

sie Fleisch die

Welt und den

Himmel fest

versprochen

und mit ihm

gebrochen




140

am Nullpunkt

der Hoffnung

eingeschifft

fing Fleisch an

im Wind des

Lebens zu

segeln wo

er den Sturm

erfuhr wie

die Flaute






141

die Blähung

im Bauch treibt

Fleisch durch die

Stadt durch die

Straßen die

Gassen und

Gässchen dort

hinter die

Bank wo er

sich versteckt




142

in der Angst

gleich aus den

Schuhen zu

kippen zog

Fleisch seine

Schuhe aus

lief barfuss

weiter im

Raureif als

ob nichts wär






143

in Bücher

in Sätze

in Worte

steckt seine

Nase Fleisch

um den Duft

eines Einst

mals wie jetzt

zu riechen

und riechen




144

besessen

sei er sei

Fleisch ja von

der Blüte

des Leibes

von der Frucht

des Körpers

die sie ihm

zuneige

jetzt jetzt jetzt






145

in der Nacht

hört Fleisch auch

als Ticken

des Weckers

die Tränen

auf das Holz

aufschlagen

die seine

Mutter tags

über weint




146

wenn Fleisch schweigt

schweigt in ihm

sein Vater

mit einer

Vehemenz

die jedes

Wort in ihm

zunichte

macht das er

nicht aufschreibt






147

in mir ist

etwas das

hält mich von

draußen her

fest manchmal

würgt es mich

manchmal fickt

es mir die

Seele in

meinen Leib




148

Speermeister

und Krieger

halten vor

Fleisch eine

Parade

ab dabei

tanzen sie

wild und aus

gelassen

wie Metzger






149

Fleisch schlug so

lange auf

sie ein bis

ihr Kopf Matsch

und der Rest

nicht mehr zu

gebrauchen

war denn die

Puppe sah

aus wie er




150

aus Fleischs Ohr

folgen flugs

zwei Vögel

gehüllt in

Fleecefedern

aber es

versagte

ihre Kraft

so dass sie

abstürzten






151

traurig folgt

Fleischs Blick der

Frau die in

einer Tür

verschwindet

sie trug ein

Schild darauf

stand sie sei

die schönste

Frau der Welt




152

die Schlampe

mit rotem

Haar warf Fleisch

ganz lässig

und lasziv

einen Kuss

mund zu da

wurde die

Welt für Fleisch

wieder schön






153

Frösche auf

gehängt und

aufgeschlitzt

Ränder weiß

und wellig

blutleere

Mösen denkt

Fleisch und bleibt

fasziniert

von dem Bild




154

eindösend

dachte Fleisch

dass er im

Schlaf bei sich

sei aber

der Welt nicht

mehr habe

doch träumte

Fleisch da schon

voll und ganz






155

Mutter du

bist Fleisch von

meinem Fleisch

Mutter ich

bin Fleisch von

deinem Fleisch

gesalbt von

Pisse Blut

Scheiße kam

Fleisch zur Welt




156

schwitzend und

tanzend in

schwitzender

tanzender

Menge denkt

Fleisch an die

Geburt und

dankt ihr die

Frucht ihres

Leibes jetzt






157

nur durch das

Fleisch vom Fleisch

ist Leben

in der Welt

denkt Fleisch und

setzt sich auf

die Mauer

und fühlt in

seinem Bauch

die Ruhe




158

mit einer

Lampe lief

sie vor Fleisch

her und hieß

ihn folgen

Fleisch starrte

in das Licht

dann floh er

ins Dunkel

ihrer Nacht






159

ekstatisch

kommt Fleisch zur

Welt als ein

Schweißausbruch

ihn einen

Moment lang

überfällt

getrocknet

lebt er nor

mal weiter




160

wäre ein

Gott da der

mich nähme

dachte Fleisch

und ließ den

Ast in sich

eindringen

das ist Gott

rief er laut

in die Welt






161

über der

Hose wölbt

sich der Bauch

ein leichtes

Hemd und ein

Lächeln für

Fleisch der sein

Bier trinkt an

der Theke

ganz allein




162

wie Vogel

krallen der

Nagel der

alten Frau

wird sie auf

fliegen um

kehren und

die Augen

auskratzen

dachte Fleisch






163

die Köpfe

schüttelten

sie über

Fleisch heftig

die Köpfe

schüttelten

sie über

die Welt weil

seine Welt

sich drehte




164

die Frau kam

zu Fleisch und

erzählte

ihm ihre

Phantasie

Fleisch scharte

dabei mit

seinem Fuß

wie ein Tier

an der Wand






165

in einem

Anfall von

Besinnung

ließ Fleisch die

Finger am

Zaun entlang

streifen und

nahm Steine

in den Mund

und lutschte




166

Nasenring

die Cargo

hose sitzt

tief nie wird

sie einen

Blick für Fleisch

haben doch

er wird sie

nie aus dem

Blick lassen






167

die die sich

ausbreiten

vom Finger

die Hand vom

Kopf den Bauch

nehmen von

der Tür den

Grund sie sind

am Ende

doch allein




168

rauchst allein

dort an dem

Kamin und

denkst über

verfluchte

Dinge nach

doch wisse

auch Fleisch ist

bei dir in

Gedanken






169

sie wollen

den großen

Krieg den ganz

großen Krieg

Fleisch zieht die

Bettdecke

über den

Kopf denn er

fürchtet sich

vor dem Krieg




170

sie hätten

gern einen

Cargokult

im Osten

aber die

Güter die

die Götter

bringen sie

bringen euch

nur den Tod






171

beeindruckst

du zwar mit

deinen Ex

kursionen

die Fremde

aber Fleisch

schreibt dich ab

freundloser

Geselle

deiner selbst




172

einst war Fleischs

Papa sehr

stark und trug

Baumstämme

aus dem Wald

die er zu

Feuerholz

schlug damit

es auch warm

sei im Haus






173

Heilige

der eine

trank und war

arm hatte

auch keinen

Sex und der

andere

pflegte die

Mutter bis

in den Tod




174

Fleisch sitzt am

Tisch auf dem

Tisch eine

Vase mit

Tulpen die

Blüten gelb

die Vase

gänzlich schwarz.

an der Wand

Mandalas






175

unter der

Dusche hebt

Fleisch sein Bein

um die Welt

zu düngen

damit sie

ihm endlich

entgegen

wachse in

seinem Bad




176

ach gäbe

ihm die Frau

zu trinken

stille sie

ihn mit dem

Exkrement

denkt Fleisch der

in einer

Schlange beim

Bäcker steht






177

stur an den

gespreizten

Spalt ihres

Arschs denkend

freut sich Fleisch

wie ein Kind

als sie ihn

anlächelt

und ihm die

Hand hinhält




178

komm mit dem

Mund mit den

Lippen wie

ein Garten

arbeiter

in den tot

gesagten

Park meines

fleischigen

Schamhaares






179

der Pfau im

Zoo schlug kein

Rad hob die

Federn nicht

mit denen

sich die Welt

schönschreiben

ließe mein

Engel des

halb küss mich




180

wir wandern

hoch auf die

Sommermahd

Hand in Hand

du hältst Fleisch

an der Hand

und Fleisch hält

dich an der

Hand oben

auf dem Damm






181

auch eine

Wade hat

ihren Reiz

dachte Fleisch

der im Park

auf allen

Vieren lief

und seine

Zähne stil

voll fletschte




182

Fleisch hält sich

an den Baum

denn eine

Kindheit will

ihn übers

Gras schleifen

die Nägel

zerbrechen

hart im Spalt

des Baumes






183

dort wo der

Weiher sich

gabelt da

lag einst Fleisch

und schaute

den Wasser

fontänen

bei ihren

lustigen

Spielen zu




184

mit dem Fuß

zerstampfte

Fleisch die Stadt

die er im

Wald unterm

Wasserfall

als Knabe

mit dem Freund

errichtet

einst hatte






185

Wissenschaft

dass ich nicht

lache denkt

Fleisch es wird

Wissen schön

verborgen

denn ihre

Mannen sind

doch nichts als

armselig




186

asozial

bin ich der

Sozius dir

abweisend

bin ich der

der hinter

dir her rennt

den Arsch dir

küsst Liebste

ach Liebste






187

Fleisch rasiert

am Morgen

das dunkle

Achselhaar

ihr weg Fleisch

rasiert am

Abend ihr

das Schamhaar

das schwarze

fast ganz weg




188

Fleisch war die

Lust weder

Herr noch war

sie ihm Knecht

er war die

Lust und die

Lust war er

wer’s nicht weiß

wird ihm Herr

oder Knecht






189

auch wenn sie

sich gar nicht

verstanden

einer den

anderen

nicht wusste

Fleisch doch dass

sie was be

sonderes

für ihn ist




190

in den end

losen Traum

dem du zu

entsteigen

drohst Vater

liegt Fleisch je

und je wach

und weiß doch

dass er nur

sinnlos träumt






191

im rechten

Fensterteil

erhellt der

Mond die Nacht

du liegst da

und zeigst Fleisch

das Schauspiel

und schläfst dann

im Mondlicht

selig ein




192

Fleisch nahm den

Sack und trat

ihn mit den

Füßen und

schlug auf ihn

ein mit den

Fäusten doch

seine Schuld

wurde nicht

weniger






193

wie reine

Seide wie

ein Blüten

blatt wie der

Nebel am

Morgen wie

das Weiße

des Anfalls

den Fleisch litt

ihre Haut




194

aufrecht sitzt

sie da und

hält Ausschau

nach Fleisch der

im Flur vor

bei huscht und

nicht weiß ob

wirklich er

gemeint ist

im Leben






195

die Menschen

sind mir Mög

lichkeiten

ach alle

könnten sie

mir wirklich

geschehen

und auch mich

geschehen

lassen dann




196

an manchen

Tagen da

tun Fleisch die

Augen so

sehr weh dass

er an zwei

glühende

Kohlen denkt

und doch sieht

er sich nicht






197

ah als sie

ging ja da

da wollte

Fleisch sie von

vorne und

von hinten

ficken ja

jetzt da jetzt

ja alles

egal war




198

verwurzelt

in ihre

Berührung

sollte Fleisch

auch dafür

sorgen sie

richtig feucht

zu halten

auch wenn er’s

obszön fand






199

tatsächlich

fielen an

einem Tag

die Wolken

vom Himmel

direkt vor

Fleischs Füße

er erschrak

so sehr dass

er weg lief




200

an Bambus

sich klammernd

fühlt Fleisch wie

das Rohr wächst

es durchstößt

die Wand und

trägt Fleisch der

den Bambus

nicht los lässt

ins Freie


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